Wie internes Marketing aus deinen Mitarbeitern Markenbotschafter macht
Mitarbeiterzufriedenheit wirkt sich auf ganzheitlicher Ebene positiv für dein Unternehmen aus. Vor allem in Service orientierten Dienstleistungen, in... mehr
Mitarbeiterzufriedenheit wirkt sich auf ganzheitlicher Ebene positiv für dein Unternehmen aus. Vor allem in Service orientierten Dienstleistungen, in denen der Kundenkontakt von zentraler Bedeutung ist, werden zufriedene Mitarbeiter ihre Zufriedenheit leicht auf die ihrer Kunden übertragen. Daraus geht eine höhere Kundenzufriedenheit hervor, was wiederum positiven Einfluss auf den Erfolg deines Unternehmens haben wird. Internes Marketing setzt genau hier an. Was du dir unter dem Begriff vorstellen kannst und warum internes Marketing auch für dein Unternehmen wichtig sein sollte, erfährst du im folgenden Blogbeitrag.
In erster Linie werden Marketingmaßnahmen mit externen Zielgruppen verbunden. Dabei lohnt es sich, eine von Innen nach Außen gerichtete Denkweise einzuschlagen. Denn interne Prozesse, Verhaltensweise und Einstellungen wirken sich stark auf die äußere Wahrnehmung aus. Mission und Unternehmenswerte gegenüber den Mitarbeitern zu kommunizieren, führt zu einheitlichen Botschaften nach außen und stärkt die Markenpräsenz gegenüber der externen Zielgruppe. Hier setzt das interne Marketing an. Die Mitarbeiter stehen im Fokus, weswegen es häufig auch als Mitarbeiter Marketing bezeichnet wird.
Die Annahme dahinter stellt das Erreichen der eigenen Unternehmensziele durch eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit in direkten Zusammenhang. Es geht also darum, den eigenen Mitarbeitern die Mission vor Augen zu führen, die Werte einleuchtend zu vermitteln, um ein starkes Bewusstsein, aber auch eine hohe Identifizierung zur eigenen Marke herzustellen. Idealerweise kann es dadurch gelingen, die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter zu bewegen.
Ein kurzer Blick auf aktuelle Zahlenwerte führt uns allerdings vor Augen, dass hier viel unentdecktes Potenzial liegt. Ungeachtet dessen, dass wir viel Lebenszeit für Arbeit aufwenden, geht aus der Gallup-Befragung hervor, wie lohnenswert es für Organisationen ist, den Blick mehr auf die eigenen Mitarbeitenden zu richten.
* Seit 2001 erstellt Gallup jährlich anhand von zwölf Fragen zum Arbeitsplatz und -umfeld, den sogenannten Q12®, den Engagement Index für Deutschland. An dieser Umfrage nahmen 1.500 Beschäftigte ab 18 Jahren aus unterschiedlichen Unternehmen teil.
Aus der Befragung geht hervor, dass ca. 77 % nicht zufrieden mit ihrem Job sind. Demgegenüber stehen lediglich 23 % der Beschäftigten, die sich in ihrem Job engagieren. Könnte es gelingen, diese Zahlenwerte zu drehen, würde vermutlich viel unentdecktes Potenzial freigesetzt werden. Das jedenfalls kann aus den nachfolgenden Zahlen gedeutet werden.
Darin sehen wir, dass nahezu 50 % der Beschäftigten bereits auf der Suche nach einem neuen Job sind und sich eine neue Herausforderung wünschen. Dabei könnte es mit Hilfe offener Kommunikation gelingen, die Hälfte zum Umdenken zu bewegen. Genau aus diesem Grunde ist das Übermitteln der eigenen Mission und Unternehmenswerte von grundlegender Bedeutung. Die Mitarbeiter sprichwörtlich mit ins eigene Boot zu holen, stärkt das Verantwortungsbewusstsein und auch das Engagement, mit denen sich deine Mitarbeiter für dein Unternehmen einsetzen werden, sofern ihnen deine Unternehmensphilosophie bekannt ist.
Bei einem hohen Mitarbeiterengagement wächst auch die Rentabilität und Produktivität. Folglich sollte es für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor sein, den es gilt im Blick zu behalten.
“Mitarbeiter mit höherer Zufriedenheit zeigen eine grundsätzlich höhere Mitarbeiterbindung im Sinne eines längeren Verbleibs im Unternehmen, der wiederum die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung positiv beeinflusst (Bruhn, M. 1999).
Wie gelingt es aber nun, eine gute Arbeitsumgebung zu schaffen? Das hängt auch immer ein Stück von der Ausrichtung eurer Organisation ab. Wir haben für uns einige Faktoren ausgemacht, die sich als besonders wirkungsvoll hervorgetan haben:
Sind diese und ggf. weitere Faktoren umgesetzt, sind gute Voraussetzungen für die Mitarbeiter geschaffen. Dabei sollte man auch das Miteinander im Blick behalten und eine gesonderte Aufmerksamkeit dem Betriebsklima schenken.
“Das Betriebsklima ist die Qualität der sozialen Beziehungen innerhalb der Organisation und der diese prägende Bedingungen, wie sie von der Belegschaft wahrgenommen und bewertet werden und deren Verhalten mit prägen” (Handbuch für Betriebsklima: Hangebrauck, Kock, Kutzner, & Muesmann, 2003, S. 28).
Wie sich die Kollegen untereinander verhalten, miteinander reden und gegenseitig unterstützen, hat maßgeblich Einfluss auf die Leistungsentfaltung. Im schlimmsten Fall regiert der Flurfunk. Ein gesonderter Blick auf das Betriebsklima, die sozialen Beziehungen untereinander ist somit unbedingt empfehlenswert. Auch hier haben wir euch wieder ein paar Faktoren zusammengestellt, die sich für uns als sehr gut passend herauskristallisiert haben. Der Begriff der Work-Life-Balance wird heutzutage offensichtlich inflationär verwendet. Ferner ist damit, eine optimale Balance zwischen Arbeit und Freizeit gemeint, die sich nach den individuellen Bedürfnissen von Mitarbeitern ausrichtet. Feingefühl ist hier gefragt:
Sind die Rahmenbedingungen für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit nun also geschaffen, gilt es die Unternehmensphilosophie jedem einzeln klar vor Augen zu führen. Schließlich schafft eine starke Markenpräsenz Vertrauen gegenüber Kunden. Internes Marketing ist die Brücke zwischen dieser Austauschbeziehung.
Die Mission und die Unternehmenswerte sollten verständlich aufbereitet und kommuniziert werden. Mitarbeiter werden sich stärker mit deiner Idee, mit deinem Unternehmen identifizieren und einheitliche Botschaften nach außen senden. Bestenfalls treten sie als Markenbotschafter. Eine hohe Identifikation mit dem eigenen Unternehmen führt zudem auch zu einer hohen Mitarbeiterbindung, was sich sicherlich positiv auf die Zusammenarbeit mit deinen Kunden auswirkt.
Die eigenen Mitarbeiter von deiner Idee zu überzeugen, sollte nicht dem Zufall überlassen werden, sondern bedacht geplant werden. Eine sehr gute Möglichkeit zeigt sich beispielsweise in einem Onboarding-Plan, in dem jeder neue Mitarbeiter alle Abteilungen durchläuft, die Mission und Werte in einer Willkommensmappe aufgezeigt bekommt und ein ganzheitliches Bild deiner Organisation gleich zu Beginn der Zusammenarbeit aufgezeigt bekommt.
Ferner sollten systemische Prozesse gedacht werden, um einheitliche Botschaften nach außen zu senden. Mit einem Styleguide, worin Richtlinien festgehalten werden, die eine einheitliche Text- & Bildsprache beschreiben, nimmt das interne Marketing an dieser Stelle eine Art Kontrollinstanz ein. Die eigene Website, als Aushängeschild gilt es zu pflegen und mit einheitlicher Sprache zu füllen.
Aber auch extern ist eine offene Kommunikation eine gute Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit Kunden besser einschätzen zu können und ggf. Optimierungen einzuleiten. Die Kunden werden es dir danken und wohlwollend aufnehmen, dass du nicht nur an den Zahlen, sondern auch an der eigenen Serviceleistung interessiert bist. Das schafft ein gutes Gefühl, sie werden dir zunehmend stärker Vertrauen.
Ein weiterer Schlüssel, die Mitarbeiter zu einem hohen Markenverständnis zu führen und gute Bedingungen für eine Identifikation zu schaffen, sind in Branding Maßnahmen zu finden. Denn auch eine starke Marke schafft Vertrauen gegenüber ihren internen, aber auch externen Zielgruppen. Das kann u.a. mit PR-Maßnahmen gelingen, indem die eigene Zielgruppe mit wichtigen Inhalten über die eigene Marke informiert wird. So haben wir beispielsweise als Mitglied im BVDW eine Pressemitteilung zu unserem diesjährigen 10jährigen Firmenjubiläum platziert und das auch als Anlass genommen, zusammen mit unseren Mitarbeitern gebührend zu feiern. Erfolgreich führen heißt eben im Wesentlichen offen zu kommunizieren.
Eine schöne Vorstellung für beide Seiten, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, offen miteinander zu reden und optimale Bedingungen für einen guten Job vorzufinden. Schließlich investieren wir viel Zeit in die Arbeit und wünschen uns dort gut aufgehoben zu sein. Können wir uns mit unseren Kompetenzen einbringen, diese entfalten und verstehen die Idee, wofür wir uns einsetzen, kann von einem guten Job ausgegangen werden. Die eigene Zufriedenheit wird es dir danken. Damit verbunden wird sich mit einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit auch die Leistungsbereitschaft steigern. Zudem fördert es intrinsische Motivation und reduziert Krankheitstage. Das eigene Wohlbefinden wird gestärkt.
Die einfache Gleichung, auf deren Grundlage die Idee des internen Marketings beruht – Zufriedene Mitarbeiter = zufriedene Kunden = Unternehmenserfolg – kann somit als eine Win-Win-Situation gesehen werden. Es lohnt sich also, dem Thema Aufmerksamkeit zu schenken, die vorliegenden Zahlen zur Mitarbeiterzufriedenheit für dich umzulenken und unentdeckte Potenziale freizusetzen.
Die viele Zeit die wir mit Arbeit verbringen, möchten wir vor allem in einem guten Umfeld erleben. Die Gen Z treibt es mit ihrem nachgesagten Leitsatz “Nicht Leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um zu leben” provokativ voran. Für alle Generationen sprechend, gilt wohl, dass mit einer hohen Zufriedenheit auch die Leistungsbereitschaft und Innovationsbereitschaft wächst. Die eigenen Ideen lassen sich leichter umsetzen. Genau hier setzt das interne Marketing an, Mission und Werte, die Unternehmensphilosophie transparent zu kommunizieren und mit zufriedenen Mitarbeitern, zufriedene Kunden anzuziehen, die den Schlüssel für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg bilden.
Schon einige Zeit im Marketing aktiv, konnte ich bereits viel Wissen ansammeln. Als Head of Marketing von Hanseranking, gehe ich dem weiter nach und freue mich, es auf diesem Wege mit euch zu teilen.